Abschottungen

Warum Abschottungen?

Je größer ein Feuer, desto schwerer die Löscharbeiten für die Feuerwehr und desto größer der Schaden für den Besitzer. Um ein entstehendes Feuer möglichst einzudämmen, unterteilt man deshalb Gebäude mit feuerbeständigen Wänden in so genannte Brandabschnitte. Diese Wände haben eine fest definierte Feuerwiderstandsklasse und halten ein Feuer für z.B. 60 oder 90 Minuten zurück. Das ist im Normalfall lang genug, dass Personen sich in Sicherheit bringen und die Feuerwehr mit dem Löscheinsatz beginnen kann. Oftmals werden Gebäude in Brandabschnitte wie Büro-Lager, Lagerhalle1-Lagerhalle2, Keller-Erdgeschoss oder Treppenhaus-Flur unterteilt, je nach Gebäudesituation. Oftmals werden die Stockwerke untereinander als separate Brandabschnitte eingeteilt, um einen Brandüberschlag von einem Stockwerk in das nächste zu verhindern.

Dabei ist die Kette natürlich nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Jede Öffnung in einer Brandwand ist eine Schwachstelle:

  • Türen in Brandwänden müssen Brandschutztüren mit fest definierter Feuerwiderstandsklasse sein
  • Kabel- oder Rohrdurchführungen müssen fachgerecht verschlossen oder mit einem zertifizierten System abgeschottet werden
 

Die Gefahr ist Real

„Feuer und Rauch breiten sich in Gebäuden viel schneller aus als die meisten denken. Weltweit treten jährlich ca. 3,8 millionen Feuer auf, neben Sachschäden im Milliardenbereich sterben auch etwa 45000 Menschen jährlich durch Feuer.

Architekten, Planer, Ingenieure und Gebäude-Eigentürmer sind für wirksamen Brandschutz verantwortlich. Oftmals ist diesen nicht bewusst, dass Brandschutz keine Wahlmöglichkeit ist, sondern baurechtliche und gesetzliche Anforderungen bestehen.

Etwa 60% aller Brandopfer sind nicht im Raum des Brand-Ausbruchs zu beklagen und 75% der Brandopfer sterben an Rauchvergiftungen.“ (Quelle Hilti)

Deshalb ist aus unserer Sicht der bauliche Brandschutz ein ganz wesentlich zu berücksichtigender Punkt, der leider allzuoft vernachlässigt wird.

Baulich garnicht möglich?

Ist baulicher Brandschutz nicht möglich, weil die baulichen Bedingungen dies nicht ermöglichen oder der Aufwand in keinem gesunden Verhältnis steht, besteht manchmal die Möglichkeit über Kompensationsmaßnahmen anderweitig vorzusorgen. Hier kommt dann der anlagentechnische Brandschutz zum Einsatz.

Ist die Fluchtwegtreppe im denkmalgeschützten Gebäude aus Holz und nicht ausreichend lang feuerfest, könnte man z.B. darüber nachdenken die anwesenden Personen früher zu alarmieren, indem eine Brandmelde-Anlage eingebaut wird. Solche Abweichungen sollten aber stets mit zuständigen Behörden oder Sachverständigen abgesprochen werden.

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